Erstes Semester eine Katastrophe
Hallo zusammen, ich (w/19) studiere Bauingenieurwesen an einer Hochschule und habe nun das erste Semester hinter mir. Von fünf Prüfungen bin ich vier angetreten und habe nur eine bestanden. Zudem habe ich bei meinen Seminararbeiten (Zeichnungen) nicht bestanden und muss diese ausbessern und erneut abgeben. In der Zeit des ersten Semesters musste ich weit pendeln, unter 1.30h habe ich den Heimweg nie geschafft, meist eher so 2h. Wenn ich einen Zug verpasst habe war ich auch mal 3h unterwegs. Die Strecke konnte ich aber nicht einfach nur mit dem Zug fahren, die letzten 20km musste ich Auto fahren. (Nur Auto fahren wollte ich wegen vielen Gründen nicht: Kosten, immer Stau also quasi keine Zeit Ersparnis, kein Parkplatz, Fahranfänger und es ist eine anspruchsvolle Strecke) Bei den Mathe Vorlesungen die um 8 Uhr stattfanden kam ich leider immer später. Als ich angefangen habe zu studieren hatten mein Freund und ich eine Wohnung in Aussicht, wobei ich zu 100% damit gerechnet habe, dass wir dort hin ziehen. Auf den letzten Drücker hat es schließlich doch nicht funktioniert, deswegen das Gependle. Jetzt sind wir umgezogen und ich bin in 15 Minuten Straßenbahn fahren an der Hochschule. Die Vorlesungsfreie Zeit nutze ich um mein Grundpraktikum auf der Baustelle zu absolvieren. In der Prüfungseinsicht wurde mir geraten jetzt schon mit dem lernen anzufangen, aber für mein Grundpraktikum arbeite ich aktuell von 7 bis 16.30 Uhr und bin danach wirklich kaputt. Sobald ich Zeit habe am Wochenende oder unter der Woche abends arbeite ich in meinem Minijob. Wenn ich keine Zeit habe übernimmt das meine Mutter für mich. Meine Eltern unterstützen mich sehr, ohne den Minijob könnte ich mir nun die Wohnung nicht leisten. Bafög habe ich beantragt.
Nun weswegen schreibe ich das ganze? Ich glaube ich habe berechtigte Zweifel ob ich das ganze überhaupt schaffen kann. Mein Liebster Prof. meinte das es nur daran lag, weil ich so viel Zeit in den Weg verschwenden musste. Die Zeit hätte ich lernen sollen, denn unterwegs habe ich nichts geschafft und danach zuhause war es meistens schon sehr spät und ich bin einfach nur noch duschen und schlafen gegangen. Wenn das so ist, warum haben es das Kommilitonen von mir geschafft die noch mehr gependelt sind? Mir macht der Studiengang wirklich Spaß und ich finde die meisten Inhalte sehr interessant, aber was wenn meine Stärken doch wo anders liegen? Ich habe Angst an etwas festzuhalten was eigentlich nicht für mich bestimmt ist, genauso habe ich Angst es nun zu schnell wegzuwerfen, denn möglicherweise lag es ja wirklich nur an der Zeit. Habt ihr einen Rat für mich?
(Mit ist durchaus bewusst das ich die Prüfungen nun einfach nächstes Semester wiederholen und bestehen kann und dann ist alles Friede Freude Eierkuchen, dennoch bin ich mir halt aktuell unsicher)
Edit: Danke euch für all die guten Ratschläge und aufmunternden Worte, habe alles gelesen <3